Samstag, 13. April 2013

Solange die Nachtigall singt - Rezension 2

von Antonia Michaelis
Hardcover: 16,95€
447 Seiten
ISBN 978-3-7891-4293-2
Einzelband
Verlag: Oetinger

Inhalt:

Jari ist achtzehn und möchte einige Wochen wandern gehen bevor er seine Ausbildung abschließt. In einer Galerie  die er vor dem Aufbruch besucht, trifft er Jascha. Sie nimmt ihn mit zu ihrem Haus im Wald. Jari ist geblendet von der Schönheit die ihm dort begegnet, aber etwas scheint nicht zu stimmen...

Zitat:

"Genau in diesem Moment begann in den Ästen über ihnen, am Rand der Klamm, eine Nachtigall zu singen.
"Solange die Nachtigall singt...", begann das dritte kleine Mädchen, vergessend, dass sie nicht sprechen durfte." (S.236, Z. 17/18)

Rezension:

Das Cover zeigt den Schemen eines Mädchens im weißen Kleid. Der Wald, in dem sie sich befindet wirkt düster und ist fast schwarz. Im Gegensatz zu dem "wirklichen" Wald im Buch, wo immer von seiner Schönheit die Rede ist.
Entfernt man den Umschlag ist das Mädchen auf den ersten Blick verschwunden...wenn man aber genau hinschaut erkennt man ganz leicht angedeutet drei Mädchen, die ein weißes Kleid tragen.

Mir gefällt der Titel des Buches. "Solange die Nachtigall singt", ein unvollendeter Satz der im Grunde verantwortlich ist für alles was Jari passiert ist. Ein Satz, der einem auch Jaschas Meinung zu den Nachtigallen verstehen lässt und auch die vielen Federn erklärt. Das Zitat stammt übrigens aus einer der kursiven Textstellen.

Ich bin über keine Sätze gestolpert oder musste etwas zweimal lesen. Tatsächlich konnte ich mich gut einfinden. Ungewöhnlich sind die vielen Metaphern und die bildhafte Sprache, die
es aber auch schon in „Der Märchenerzähler“ gab. Es gibt viele Dinge, die das Anhängsel "Wald" haben, wie z.B. „Muster des Waldes“, „Frucht des Waldes“,…

Auch die Farben waren im Zusammenhang mit verschiedenen Stoffen und Kleidern wunderschön zu lesen.

Immer wieder gibt es kursive Stellen, die in der Vergangenheit spielen. Nach und nach erkennt man das Drama, das sich dort ereignet, auch wenn mir der vollständige Zusammenhang erst gegen Ende klar wurde. Das waren auch meist die spannendsten Stellen im Buch.

Die Erklärung, die es am Ende gibt, wirkt zwar logisch, nur bezweifle ich, dass das auch in Wirklichkeit funktionieren würde. An manchen Stellen war ich mir aber unsicher, ob manches überhaupt möglich ist und es sich doch um ein Fantasybuch handelt.

*Spoiler*

Während es am Anfang nur Jascha gibt, werden im späteren Verlauf die einzelnen Schwestern immer deutlicher verschieden. Während ich zunächst beim Lesen leichte Schwierigkeiten hatte und sie ja nicht wie Jari sehen konnte, wurde es später einfacher sie anhand von dem was sie gesagt haben auseinander zu halten. Vielleicht hat auch die Autorin dazu einige Hinweise eingebaut.

*Spoiler Ende*

Fazit:

"Solange die Nachtigall singt" ist allein schon wegen des Schreibstils empfehlenswert. Vielleicht ist es nicht direkt von Anfang an spannend, aber lasst euch davon nicht abschrecken!



Cover: www.oetinger.de

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